Es ist unmöglich, eine Beziehung zu jemandem aufzubauen, den man nicht versteht. Wenn man das Wesen einer Person nicht versteht, man nicht versteht, wer sie wirklich ist, wird es schwierig, eine Beziehung zu ihr zu haben.

Leider ist auch Gottes Wesen oft falsch dargestellt worden. Viele Menschen glauben, dass er zornig, streng und unversöhnlich ist. Diese Denkweise wird oft auf das Alte Testament und das Gesetz zurückgeführt, das Gott uns gegeben hat. Aber warum hat Gott uns das Gesetz gegeben?

Die meisten Menschen glauben, dass das Gesetz uns helfen soll, Sünde zu überwinden. Aber das ist nicht das, was die Heilige Schrift sagt. In 1 Korinther 15:56 heißt es: „Der Stachel des Todes ist die Sünde, und die Kraft der Sünde ist das Gesetz.“ Das ist eine sehr provokante Aussage. Interessanterweise würden die meisten Menschen, die versuchen, ein heiliges Leben zu führen und sich an das Gesetz zu halten, dieser Aussage widersprechen. Trotzdem steht diese Aussage in der Bibel.

Warum sollte Gott uns etwas geben, das uns in unserem Kampf gegen die Sünde schwächt, anstatt uns zu stärken? Der Grund dafür ist, dass die Sünde uns bereits besiegt hatte, und wir es nicht einmal bemerkt haben. Wie es in 2. Korinther 10:12 heißt: „Wir wagen es nicht, uns mit denen zu vergleichen, die sich selbst loben. Denn sie messen sich an ihren eigenen Maßstäben und vergleichen sich mit anderen. Auf diese Weise verstehen sie nichts.“ Die Menschen haben ihren moralischen Kompass verloren, und Gott musste uns zeigen, was Sünde ist. Er gab uns das Gesetz und sagte: „Du sollst nicht …“ Und auf einmal merkten die Menschen, dass es wichtig war, sich an etwas zu halten. …

Stelle dir vor, dass du in einem Treibsand steckst und gemeinsam mit jemandem versinkst. Wenn ihr beide mit der gleichen Geschwindigkeit absinkt, fällt es dir schwer zu bemerken, was um dich herum passiert. Doch wenn jemand eine Stange oder einen Gegenstand fest auf dem Boden platziert, der nicht mit euch sinkt, dann wird dir plötzlich bewusst: Oh, ich versinke! Genau das hat das Gesetz erreicht. Die ganze Gesellschaft versank allmählich und erkannte nicht, wie verkehrt alles war. Aus diesem Grund gab Gott das Gesetz, um das Gewissen der Menschen zurück in die Mitte zu bringen und sie endlich auf ihre Fehler aufmerksam wurden. Der Herr ließ die Sünde, die Verurteilung, die Schuld und all diese Emotionen aufsteigen, um das Bewusstsein der Menschen zu stärken. Obwohl es unbedingt notwendig war, die Sünde offenzulegen, holte es diese gleichzeitig auch mehr ins Bewusstsein.

Es ist ähnlich, wie wenn man zum Arzt geht. Wie ein Arzt diagnostiziert, was das Problem ist und eine Prognose stellt, so zeigt uns Gott durch das Gesetz unsere Sünde und ihre Konsequenzen. Auch wenn die Prognose nicht immer gut aussieht, ist es die Wahrheit, die uns hilft, die nötigen Schritte einzuleiten, um das zu tun, was getan werden muss.

Im Neuen Bund ist Jesus gekommen, um uns das Leben in Hülle und Fülle zu geben.

Satan ist der Urheber des Todes, aber das Gesetz hat dem Tod gedient und zur Verdammnis geführt. Römer 8:1 beschreibt, dass Verurteilung nicht Teil des neutestamentlichen Evangeliums ist, aber eine Folge des Gesetzes.

Es gibt Menschen, die behaupten, dass Jesus nur das zeremonielle Gesetz abgeschafft hat, wie beispielsweise die Einhaltung des Passahfeste und des Laubhüttenfestes, das Tragen bestimmter Dinge und dergleichen, aber nicht die 10 Gebote. In 2. Korinther 3:7 (LUT) steht: „Wenn aber der Dienst, der den Tod bringt und der mit Buchstaben in Stein gehauen war, Herrlichkeit hatte, sodass die Israeliten das Angesicht des Mose nicht ansehen konnten wegen der Herrlichkeit auf seinem Angesicht, die doch aufhörte, …“ Doch welcher Teil des Gesetzes wurde auf diese Weise festgehalten? Es handelt sich um die 10 Gebote. Leider dienten diese Gebote nicht dem Leben, sondern führten zur Verurteilung und verstärkten die Sünde.

Römer 3:19 besagt, dass das Gesetz für jeden gilt, der unter ihm steht und dass jeder Mund gestopft werden soll. Somit gibt es keine Ausreden mehr. Man kann nicht behaupten, dass man aufgrund von Missbrauch in der Kindheit oder Armut zu seinem Handeln gezwungen wurde. Es gibt keine Entschuldigung dafür, andere Menschen zu berauben oder zu verprügeln. Die Wahrheit ist, dass die sündige Natur des Menschen und die fehlende Unterwerfung unter Gott der Grund für unser Fehlverhalten ist. Das Gesetz nimmt uns die Ausreden, denn es gibt keine Ausnahmen. Selbst wenn man als Kind missbraucht wurde, ist das keine Entschuldigung für ein eigenes Fehlverhalten. Das Gesetz bringt nur Verurteilung und Schuld und hält uns vor Gott für schuldig.

Es ist das Gesetz, das laut Römer 3:20 Schuld hervorruft: „Denn vor Gott hat niemand durch die Einhaltung des Gesetzes Anspruch auf Gerechtigkeit; das Gesetz dient lediglich zur Erkenntnis der Sünde.“ Das Gesetz zeigt auf deine Fehler und Schwächen, es hat niemals deine Erfolge und Leistungen gewürdigt. Selbst wenn du 99 von 100 Dingen richtig gemacht hast, wird das Gesetz dich immer als Versager betrachten, wenn du in einem Bereich versagt hast.

Kein Kompliment oder Lob wird jemals vom Gesetz kommen, besonders wenn man unter dem Druck einer Leistungsmentalität leidet. Es spielt keine Rolle, wie gut man ist, man hätte immer noch besser sein können. Und selbst wenn man heute gut war, kann man morgen schon wieder scheitern und versagen.

Für Menschen, die unter der Herrschaft des Gesetzes leben, gibt es also keinen Frieden. Römer 5:1 sagt: „Da wir nun durch Glauben gerechtfertigt sind, haben wir Frieden mit Gott.“ Der einzige Weg, um jemals Frieden in der Beziehung zu Gott zu finden, ist, sie auf Seine Gnade zu gründen und an das zu glauben, was Jesus für uns getan hat.

Römer 7,6-12 offenbart uns, dass das Gesetz nicht dazu da ist, uns bei der Überwindung der Sünde zu helfen. Stattdessen unterstützt es die Sünde dabei, uns zu besiegen. Warum? Weil wir bereits von Geburt an unrein sind.

Jakobus 2,10 stellt fest: „Denn wer das ganze Gesetz hält, aber an einem einzigen Punkt scheitert, der ist schuldig geworden, als hätte er das ganze Gesetz gebrochen.“ Wenn wir also 99 von 100 Dingen richtig machen, aber in einem Punkt versagen, ist es so, als hätten wir alles falsch gemacht. Es ist wie bei einer riesigen Glasscheibe, die vor uns steht. Ganz egal, ob du nur eine kleine Kugel hindurch schießt oder mit einem Lastwagen hindurchfährst, das Glas ist kaputt. So ist es auch beim Gesetz. Es reicht nicht aus, nur einen Teil des Gesetzes zu befolgen, denn wenn wir auch nur an einer Stelle versagen, haben wir alles verfehlt.

Es gibt Menschen, die denken: „Ich bin zwar nicht vollkommen, aber ich trinke nicht, fluche nicht, stehle nicht und umgebe mich nicht mit Leuten, die das tun. Wenn ich aufhöre, solche Dinge zu tun, wird Gott mich annehmen.“ Doch man muss diese Person aus ihrem Selbstbetrug reißen und erkennen, dass es keine Rolle spielt, ob man ein guter oder schlechter Sünder ist. Alle Sünden verfehlen die Herrlichkeit Gottes und der Lohn der Sünde ist der Tod. Die Menschen müssen aus ihrer Selbstgerechtigkeit und ihrem Vertrauen in sich selbst herausgeholt werden. Doch wie kann das geschehen?

Der Herr gab uns so hohe Maßstäbe, dass niemand sie erreichen kann. Daher brauchen wir alle Gnade. Wir alle brauchen eine Erkenntnis über die unendliche Gnade Gottes, damit wir aus der Selbstgerechtigkeit herauskommen. Der Zweck des Gesetzes war: Es sollte uns nicht von der Sünde befreien, sondern uns beherrschen und uns hoffnungslos in Bezug auf Selbstgerechtigkeit und Selbstrettung machen, sodass wir zum Herrn kommen und um Vergebung bitten.

Eine der größten Täuschungen, die Satan je hervorgebracht hat, ist es, die Kirche dazu zu bringen, das Gesetz als Werkzeug zu nutzen, um zu sagen: „Wenn du dies und das tust, wird Gott dich segnen und dich erretten.“ Sie behaupten, dass Gott dies verlangt. Nein, er verlangt, dass wir aufhören, auf uns selbst zu vertrauen und einfach zu Ihm kommen und Seine Gnade als Geschenk empfangen.

Es war einmal ein Mann, der in den Himmel kam und dort auf einen Engel traf. Dieser teilte ihm mit, dass er einen Test bestehen und 100 Punkte erreichen müsste, um den Himmel betreten zu dürfen. Der Mann war selbstbewusst und sagte, dass er sein ganzes Leben lang nach Gott gesucht habe. Der Engel stellte ihm die erste Frage: „Warst du in der Kirche?“ Der Mann zeigte ihm stolz seine Anwesenheitsnadeln und betonte, dass er in 20 Jahren nie gefehlt habe. Der Engel gab ihm einen halben Punkt dafür. Als nächstes fragte er, ob der Mann immer den Zehnten gegeben habe. Der Mann antwortete bejahend und zeigte seine Spendenkarte. Der Engel war zufrieden und gab ihm einen Punkt dafür. Dann folgte die Frage, ob er seiner Frau treu gewesen sei. Der Mann versicherte ihm, dass er seine Frau nie betrogen habe. Der Engel gab ihm einen weiteren Punkt. Nach 15 Fragen hatte der Mann insgesamt fünf Punkte erreicht. Daraufhin schluchzte der Mann: „Wenn so viel verlangt wird, werde ich niemals in den Himmel kommen. Oh Herr, bitte hab Erbarmen mit mir.“ Darauf der Engel: „Komm herein.“

Das Ziel des Gesetzes ist es, uns zu zeigen, dass wir uns selbst nicht retten können. Die Kirche hat jedoch eine andere Perspektive eingenommen und behauptet, dass Gott uns das Gesetz gegeben hat, damit wir durch das Befolgen in den Himmel kommen. Wir können aber nur durch Gnade gerettet werden.

Gemäß Römer 5:12 „Durch den einen Menschen kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod, und so hat der Tod alle Menschen ergriffen, weil alle gesündigt haben.“ Diese Wahrheit ist vielen unklar. Die Menschen glauben, dass ihre Taten sie zu Sündern machen. Doch selbst jene, die viele falsche Dinge getan haben, sind nicht schlimmer als andere Sünder.
Sie glauben fälschlicherweise, dass Gott ihre Taten nicht vergeben kann. Doch es sind nicht ihre Handlungen, die sie zu Sündern machen, sondern ihre sündige Natur. Römer 5:12 erklärt, dass die Sünde durch einen Menschen in die Welt kam und der Tod über alle Menschen kam. Es war nicht aufgrund ihrer Taten, sondern aufgrund von Adams Sündenfall. Wir alle wurden als Sünder geboren. Ein kleines Kind muss nicht lernen, egoistisch oder lügnerisch zu sein – es ist bereits in ihnen angelegt. Unsere sündige Natur begleitet uns von Geburt an.

Epheser 2:1-2 ermahnt uns, dass wir einst in unseren Verfehlungen und Sünden tot waren. Wir lebten in Übereinstimmung mit den rebellischen Ansprüchen dieser Welt und waren Sklaven des Anführers, der über die Mächte der Luft herrscht – des Geistes, der in denjenigen wirkt, die Gott ablehnen. Vor unserer Wiedergeburt lebten wir unter dem Einfluss eines Geistes, der in uns wirkte und uns von Natur aus zu Sünden trieb.

Es mag für manche anstößig sein, zu hören, dass jeder Mensch diesen Geist in sich trägt, aber es steht tatsächlich in der Bibel: „(…) der Geist, der in den Kindern des Ungehorsams wirkt. Unter denen auch wir alle vorzeiten in der Begierde unseres Fleisches geredet haben, indem wir die Begierden des Fleisches und des Verstandes erfüllten, und waren von Natur aus Kinder des Zorns, gleichwie die anderen“. Wir wurden mit einer sündigen Natur geboren, die uns zur Sünde verleitete.

Einige Menschen versuchen, diese sündige Natur durch das Gesetz einzuschränken. Aber das Gesetz wird uns nur quälen und Schuld und Verurteilung verursachen. Wie Römer 14:23 sagt: „Was nicht im Glauben ist, ist Sünde“. Wir müssen uns auf den Glauben an Jesus Christus und seine Erlösung konzentrieren, um uns von der Macht der Sünde zu befreien.

Wenn wir nicht ständig im Glauben handeln, handeln wir in Sünde – das ist eine Tatsache. Somit haben wir alle gesündigt und sind auf dieselbe Gnade angewiesen wie jemand, der ein Verbrechen
begangen hat. Das Gesetz wirft uns alle in denselben Topf, stellt uns alle auf dieselbe Ebene. Vor dem Kreuz sind wir alle gleich. Niemand hat einen Vorteil gegenüber anderen. Wir sind alle auf einen Retter angewiesen und das ist es, worauf es ankommt.

Doch seit Jesus gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Gesetz. Galater 3:24 sagt, dass das Gesetz unser Erzieher war, um uns zu Christus zu führen. Es hat uns gezeigt, dass wir Christus brauchen und hat unsere Sünde bloßgestellt. Es hat uns von unseren Illusionen befreit und uns gelehrt, Gottes Wort über die Gesellschaft zu stellen. Aber manchmal führt uns das Gesetz auch an den Ort der Verurteilung. Doch wenn wir zu Gott rufen und Erlösung erfahren, ist das Gesetz nicht mehr für uns gültig.

In 1. Timotheus 1:7 heißt es: „Sie wollen Lehrer des Gesetzes sein und wissen doch nicht, was sie sagen, noch verstehen, worüber sie so sicher sprechen.“ Wir sollten uns also bewusst sein, dass das Gesetz uns nicht retten kann und dass wir auf die Gnade und Barmherzigkeit Gottes angewiesen sind.

Diejenigen, die heute für das Gesetz werben und behaupten, dass man „heilig leben und alle Gebote halten muss“, verstehen nicht einmal, was sie damit von sich geben. Wenn man sie fragt, ob sie alle
Gebote halten, antworten sie oft mit „Oh nein, ich mache nicht alles perfekt, aber ich tue mein Bestes.“ Sie verstehen nicht, dass man beim Gesetz nicht durchkommt, wenn man 99 von 100 Punkten erreicht – man muss perfekt sein. Jakobus 2:10 sagt: „Wenn ihr das ganze Gesetz haltet und doch einen Punkt übertretet, werdet ihr aller schuldig.“

Natürlich ist das Gesetz gut, wenn es richtig angewendet wird. Aber es wurde nicht für die Gerechten gemacht, sondern für die Gottlosen. Mit anderen Worten: Das Gesetz ist nicht für diejenigen gemacht, die durch Jesus gerecht geworden sind. Wir sind durch Jesus zur Gerechtigkeit geworden und das Gesetz ist daher für uns durch Jesus erfüllt.

Das Gesetz ist wie ein Lehrer, der uns darauf hinweist, dass wir Christus brauchen. Wenn wir zu Christus rufen und Erlösung empfangen, sind wir jetzt gerecht und das Gesetz ist nicht mehr unser Lehrer. Unsere Beziehung zu Gott sollte nicht davon abhängen, wie gut wir uns an eine Reihe von Normen halten.

Ist es also angemessen, das Gesetz abzuschaffen? Die Frage nach der Abschaffung der 10 Gebote mag plausibel erscheinen, jedoch gibt es einen sinnvollen Zweck für das Gesetz. Für jene, die den Herrn nicht kennen, ist die Furcht vor ihm von Vorteil. Sie hält sie davon ab, in Sünde zu leben und führt zur Verurteilung und Schuld. Menschen ohne inneren Kompass und Zeugnis von Gott benötigen das Gesetz als Orientierungshilfe, um zu unterscheiden, was richtig und falsch ist. In unserer Nation benötigen wir die 10 Gebote auch heute noch für jene, die den Herrn nicht kennen, da sie als Maßstab dienen sollen. Wie in Sprüche 16:6 erwähnt, wird Schuld durch Gnade und Treue gesühnt und durch die Furcht vor dem Herrn wird man vom Bösen ablassen.

Als Jesus gefragt wurde, welches das wichtigste Gesetz sei, antwortete er: „Liebe Gott und liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Im Neuen Testament, dem neuen Bund, betonte er das Gesetz der Liebe, das er uns gegeben hat, um so zu lieben, wie er uns geliebt hat. Dies ist größer als die bloße Liebe zum Nächsten, denn nicht jeder liebt sich selbst. Die Liebe zu unserem Nächsten ist nicht immer gut genug. Aber die Art von Liebe, die Christus uns gezeigt hat, in der er sein Leben geopfert hat, ist die größte Liebe. Es gibt keine größere Liebe als die, wenn wir uns für jemand anderen aufopfern. Wenn wir diese Art von Liebe annehmen und danach leben, werden wir niemals lügen, töten, stehlen oder jemanden verletzen. Liebe erfüllt das Gesetz. Wenn wir wiedergeboren sind und in der Liebe Gottes wandeln, brauchen wir das Gesetz nicht mehr. Aber das Gesetz ist für die Gottlosen da, um sie aufzuhalten. Deshalb brauchen wir das Gesetz auch heute noch.

Wenn man das alles begreift, wird einem klar, warum Gott das alttestamentliche Gesetz gegeben hat. Es war nicht seine erste Wahl. Seine erste Reaktion war, Adam und Eva mit Barmherzigkeit zu begegnen und sie mit Mänteln aus Fellen zu bedecken, um ihre Scham zu verhüllen. Er blieb in ihrer Nähe, sprach mit ihnen und pflegte eine enge Beziehung zu ihnen. Seine Art ist geprägt von Barmherzigkeit. Diese Haltung zeigte er auch gegenüber Abram, Jakob und vielen anderen Menschen. Doch die Menschheit missverstand Gottes Nachsicht als Billigung und Akzeptanz von Sünde. Um uns aus dieser Täuschung zu befreien, gab Gott das Gesetz. Er gab es nicht nur als Grundsatz, sondern setzte es auch durch. Wer gegen das Gesetz verstieß, erhielt Strafen wie ansteckende Krankheiten, Züchtigung oder sogar der Tod durch Gottes Hand. Diese harten Maßnahmen erfüllten jedoch ihren Zweck.

Es ist nicht ausreichend, sich einfach an den Handlungen anderer zu orientieren, um erfolgreich zu sein. Es gibt eine klare Unterscheidung zwischen einer richtigen und einer falschen Norm, die durchgesetzt wird, um die Menschen in einem gewissen Rahmen zu halten. Doch als Jesus kam, befreite er uns von diesen Gesetzmäßigkeiten. Das wird in Römer 7 deutlich. Wir sind tot, was bedeutet, dass wir von den Gesetzen befreit sind, die uns in der Vergangenheit gefesselt haben. Stattdessen sollen wir in einem neuen Geist dienen und nicht mehr dem alten Buchstaben folgen. Der Dienst des Todes, der einst in Stein gemeißelt war, hatte seinen Zweck und seine Funktion und war sogar glorreich. Aber das, was wir nun unter dem Neuen Bund haben, ist unvergleichlich größer. Jesus hat uns von unseren Begrenzungen befreit und wir sollten nicht länger ein Sündenbewusstsein haben.

In Hebräer 10:2 wird deutlich, dass wir uns nicht mehr der Sünde bewusst sein sollen. Es geht sogar so weit, dass wir nicht einmal mehr über Sünde nachdenken sollten. Stattdessen sollten wir uns auf Gottes Vergebung und Liebe konzentrieren. Er hat uns bereits alle Sünden vergeben – nicht nur vergangene, sondern auch gegenwärtige und zukünftige. Wenn wir uns das vor Augen halten, können wir frei von Schuld und Sünde leben.

Es ist wichtig zu verstehen, dass das Gesetz, in 6000 Jahren seit Adam und Eva nur 2000 Jahre galt, und es war auch nur für das jüdische Volk gedacht. Die heidnische Kirche wurde fälschlicherweise auch unter das Gesetz gestellt. Doch seit der Zeit von Christus – also seit 2000 Jahren – hat Gott den Menschen keine Sünden mehr angerechnet. Im zweiten Korintherbrief, Kapitel 5, Vers 19, steht geschrieben, dass Gott durch seinen Sohn Jesus Christus die Welt mit sich selbst versöhnt hat und den Menschen ihre Sünden nicht anrechnet. Trotzdem haben wir im Verlauf der letzten 2000 Jahre die Wahrheit nicht erkannt und Gottes Botschaft missverstanden. Wir glaubten, dass Gott ein harter Richter sei, der uns für unsere Verfehlungen bestrafen würde. Doch das ist ein Trugschluss. Gott ist Liebe und möchte uns mit seiner Barmherzigkeit begegnen.

Er hat all seinen Zorn und seine Strafe auf Jesus gelegt und ist nicht böse auf uns. Er hat uns durch Jesus gerettet und es gibt keinen Zorn Gottes gegen uns, weil Jesus für uns gestorben ist. Um das zu verstehen, müssen wir uns vom Gesetz lösen. Denn das Gesetz bringt Zorn, Schuld und Verurteilung. Solange wir uns nicht vom Gesetz befreien, werden wir die bedingungslose Liebe Gottes nicht empfangen können.

Diesen Beitrag und weitere spannende Artikel findest du in der aktuellen Business & Leadership Magazin Ausgabe 2/2023 -> LINK