Im Herzen eines jeden christlichen Unternehmers brennt das Licht einer tiefen Berufung. Diese Berufung ist in den Schriften verwurzelt, eine göttliche Einladung zum Handeln und Gestalten. Das Buch Genesis erzählt, wie der Mensch in den Garten Eden gesetzt wurde, nicht nur um diesen zu bewohnen, sondern um ihn zu bearbeiten und zu bewahren (1. Mose 2:15). Diese Worte legen das Fundament für ein Verständnis von Arbeit, das über die bloße Notwendigkeit hinausgeht – Arbeit als eine Form des Dienstes, der Hingabe und der Erfüllung einer höheren Bestimmung.
Von den ersten Seiten der Heiligen Schrift an wird uns ein Bild des Wirtschaftens vermittelt, das eine Verbindung zwischen geistlicher Berufung und weltlicher Arbeit zieht. In einer Zeit, in der die Grenzen zwischen Beruf und Berufung oft verschwimmen, ist es umso wichtiger, dass wir als christliche Unternehmer innehalten und reflektieren: Wie können wir unsere Geschäfte so führen, dass sie nicht nur finanziellen Erfolg bringen, sondern auch den Segen Gottes widerspiegeln und einen positiven Einfluss in der Welt hinterlassen?
Die Berufung zum Unternehmertum ist somit mehr als nur eine Aufforderung zur Schaffung von Wohlstand; sie ist eine Einladung, durch unsere Geschäfte und unseren beruflichen Einsatz zur Verwirklichung des Königreichs Gottes beizutragen. Im Buch der Sprüche heißt es: „Kennst du einen Mann, der in seiner Arbeit geschickt ist? Er wird vor Könige treten; er wird nicht vor Obskuren stehen“ (Sprüche 22:29). Dies verdeutlicht, dass Geschicklichkeit und Hingabe in unserer Arbeit nicht unbemerkt bleiben, sondern uns an Orte führen können, die wir uns nie erträumt hätten. Für den christlichen Unternehmer bedeutet dies, dass Exzellenz in der Arbeit ein Zeugnis unseres Glaubens ist und Türen öffnen kann, durch die wir das Evangelium verbreiten können.
Die Verantwortung des christlichen Unternehmers erstreckt sich jedoch weit über die eigene Exzellenz hinaus. Wir sind aufgerufen, unsere Geschäfte auf eine Weise zu führen, die gerecht, ehrlich und transparent ist. „Lasst uns aufeinander Acht geben und uns zur Liebe und zu guten Werken anspornen“ (Hebräer 10:24). Dies ermutigt uns, eine Unternehmenskultur zu schaffen, die nicht nur den finanziellen Erfolg, sondern auch das Wohlergehen der Mitarbeiter, der Kunden und der gesamten Gemeinschaft in den Vordergrund stellt. Ein solches Umfeld fördert nicht nur die persönliche und geistliche Entwicklung aller Beteiligten, sondern dient auch als lebendiges Zeugnis der Liebe Christi in der Geschäftswelt.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt christlichen Unternehmertums ist die Haltung gegenüber dem Besitz. In Matthäus 6:19-21 werden wir ermahnt: „Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Rost zerstören und wo Diebe einbrechen und stehlen; sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost zerstören und wo Diebe nicht einbrechen noch stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.“ Dies lehrt uns, dass unser Hauptziel nicht in der Ansammlung irdischer Reichtümer liegen sollte, sondern in der Investition in das, was ewigen Wert hat. Für den Unternehmer bedeutet dies, Geschäftsstrategien zu verfolgen, die nicht nur auf Profit ausgerichtet sind, sondern auch auf die positive Veränderung in der Welt und die Verbreitung des Evangeliums.
Die Herausforderung und zugleich das Privileg christlichen Unternehmertums liegen in der Fähigkeit, durch unser geschäftliches Handeln einen Unterschied zu machen. Dies umfasst nicht nur die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Förderung von Gerechtigkeit und Fairness und die Unterstützung von Gemeinschaftsprojekten, sondern geht weit darüber hinaus. Oft sind es die unscheinbaren Akte der Güte und Integrität, die die stärksten Zeugnisse unseres Glaubens darstellen. Wie Paulus uns in 2. Thessalonicher 3:13 erinnert: „Brüder und Schwestern, werdet nicht müde, Gutes zu tun.“ Diese Aufforderung spiegelt sich in jedem Aspekt unseres geschäftlichen Handelns wider.
In der täglichen Routine unserer Geschäftstätigkeiten haben wir zahlreiche Gelegenheiten, das Evangelium zu leben und zu verbreiten. „Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben“ (Matthäus 5:14), lehrt uns Jesus. Damit wird klar, dass unsere Unternehmen mehr als nur Wirtschaftseinheiten sein sollten. Sie sind dazu berufen, Orte zu sein, an denen Gerechtigkeit, Mitgefühl und Integrität nicht nur vorherrschen, sondern auch aktiv gefördert werden. Unsere Geschäftspraktiken, die Art und Weise, wie wir unsere Mitarbeiter behandeln, unsere Interaktionen mit Kunden und Lieferanten – all dies sind wertvolle Möglichkeiten, durch unser Handeln ein Licht in der Welt zu sein.
So wird deutlich, dass die Essenz christlichen Unternehmertums tief in der Verantwortung verwurzelt ist, durch unser geschäftliches Wirken positive Veränderungen herbeizuführen. Es geht darum, in allem, was wir tun, ein lebendiges Beispiel für die Werte des Evangeliums zu sein, und durch unsere täglichen Entscheidungen und Handlungen den Glauben in die Welt zu tragen. Indem wir als christliche Unternehmer diesen Weg wählen, erfüllen wir nicht nur unsere berufliche Berufung, sondern dienen auch als Zeugen des Lichts und der Hoffnung, die in Jesus Christus gefunden werden kann.
In dieser Rolle als christliche Unternehmer stehen wir oft vor Herausforderungen und Schwierigkeiten, die unseren Glauben auf die Probe stellen. Doch gerade hier zeigt sich die Stärke unseres Vertrauens in den Herrn. „Erachtet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet, denn ihr wisst, dass die Bewährung eures Glaubens Geduld wirkt“ (Jakobus 1:2-4). Diese Worte aus dem Jakobusbrief erinnern uns daran, dass Schwierigkeiten und Prüfungen Teil unserer Reise sind und uns die Möglichkeit geben, unseren Glauben zu festigen und zu vertiefen.
Die Praxis der Großzügigkeit spielt ebenfalls eine zentrale Rolle im Leben eines christlichen Unternehmers. Jesus lehrt uns: „Gebt, und es wird euch gegeben werden; ein gutes, gedrücktes, geschütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben. Denn mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird euch wieder gemessen werden“ (Lukas 6:38). Unsere Unternehmen sollten daher nicht nur als Mittel zur Gewinnerzielung betrachtet werden, sondern auch als Plattformen, durch die wir Gottes Segen weitergeben und seine Fürsorge und Liebe in der Welt manifestieren.
Ziel des christlichen Unternehmertums ist es nicht ausschließlich, materiellen Erfolg zu erlangen, sondern ein Vermächtnis aufzubauen, das über das Materielle hinausgeht und Bestand hat. „Denn was nützt es einem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen und doch sein Leben zu verlieren?“ (Markus 8:36). Unser wahres Vermächtnis entsteht durch das, was wir in das Leben anderer Menschen und in das Reich Gottes investieren. Durch unser geschäftliches Handeln haben wir die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen, zu inspirieren und nachhaltige Veränderungen zu bewirken, die weit über unser eigenes Leben hinausreichen.
Zusammengefasst ist christliches Unternehmertum eine Reise, die von uns verlangt, mutig und engagiert zu sein und fest auf die Führung Gottes zu vertrauen. Es ist eine Einladung, unsere Gaben und Talente im Dienst anderer zu nutzen, die Prinzipien Gottes im Geschäftsleben zu leben und ein lebendiges Zeugnis unserer Hoffnung und unseres Glaubens in der Welt zu sein. Wir sind berufen, nicht nur zu arbeiten und zu erschaffen, sondern durch unser Tun die Liebe und Gerechtigkeit Gottes in der Welt sichtbar zu machen.
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