In einer Zeit, in der die Bedeutung von Geld und Reichtum ständig neu definiert wird, ist
es entscheidend, unser Verhältnis dazu richtig auszurichten. Unsere Einstellung zum Geld beeinflusst nicht nur unsere finanziellen Entscheidungen, sondern auch unsere Lebensqualität und unser Wohlbefinden. Die Bibel bietet uns Weisheit und Anleitung, insbesondere im III. Johannes 2, wo es um die Hindernisse geht, die uns daran hindern, in der Fülle des biblischen
Wohlstands zu leben. In diesem zweiten Teil unserer vierteiligen Serie werden wir diese Hindernisse beleuchten und untersuchen, wie man eine ausgewogene und gesunde Einstellung zum Geld entwickeln kann.

Habgier

In der heutigen Gesellschaft, in der wir von Bildern des Überflusses und des materiellen Erfolgs umgeben sind, ist es eine Herausforderung, nicht in die Falle der Habgier zu tappen. Dieser Zustand des Verlangens nach dem, was andere besitzen, ist nicht nur in den heiligen Schriften verankert, sondern auch tief in unserer menschlichen Natur verwurzelt. Habgier, steht im direkten Widerspruch zum Wohlstand aus Gottes Sicht. Sie ist ein Hindernis auf dem Weg zum wahren Reichtum und Wohlstand, wie es in Exodus 20:17 klar definiert wird: „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus; du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch sein Rind, noch seinen Esel, noch irgend etwas, das deines Nächsten ist.“

Dieses Verbot verdeutlicht, dass das Verlangen nach etwas, das jemand anderem gehört, nicht nur moralisch verwerflich ist, sondern auch eine Handlung, die dem individuellen und kollektiven Wohl entgegensteht. Habgier wird definiert als das starke Verlangen nach etwas, das Herz auf etwas zu setzen, nach etwas zu lüsten, durch Betrug, Erpressung oder ungerechten Gewinn zu plündern. Diese Definition erweitert den Begriff der Habgier über die materielle Gier hinaus und bezieht sich auch auf die unrechtmäßige Aneignung von Gütern, Rechten oder Privilegien.

Die Heilige Schrift in Jeremiah 6:12-13 warnt vor den Folgen der Habgier: „Ihre Häuser sollen anderen zufallen, ebenso ihre Äcker und Weiber zugleich; denn ich will meine Hand ausstrecken gegen die Bewohner des Landes, spricht der HERR. Denn von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten ist jeder der Habgier verfallen, und vom Propheten bis zum Priester betrügt jeder.“ Diese Verse machen deutlich, dass Habgier eine Opposition gegen Gott darstellt und das Herz dazu bringt, falsch mit anderen umzugehen.

Ein weiteres Neues Testamentliches Beispiel für die negativen Auswirkungen der Habgier findet sich in Lukas 12:15-21, wo es heißt: „Und er sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat. Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Des reichen Mannes Feld hatte viel getragen. Und er dachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun, da ich nicht weiß, wohin ich meine Früchte sammeln soll? Und er sprach: Das will ich tun: ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin sammeln all mein Getreide und meine Güter und will zu meiner Seele sagen: Seele, du hast einen großen Vorrat liegen für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut! Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr, in dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wessen wird das sein, was du bereitet hast?“ Diese Passage zeigt, dass Habgier zu Täuschung führt und einen Menschen dazu bringen kann, in der Illusion zu leben, dass materieller Besitz das Leben sichert.

Die Habgier wird auch in Kolosser 3:5 als Götzendienst bezeichnet, was darauf hindeutet, dass sie einer falschen Anbetung gleichkommt, die nicht gut ist. Götzendienst in jeder Form ist eine Verzerrung der wahren Anbetung und Verehrung, die Gott gebührt. Wenn wir die Schöpfung über den Schöpfer stellen, begehen wir einen Akt der Anbetung, der nicht nur fehlgeleitet, sondern auch schädlich ist.

Im Jakobusbrief 4:1-4 wird der Zustand der Habgier weiter erforscht: „Woher kommen Kriege und woher Streitigkeiten unter euch? Kommen sie nicht daher, aus euren Lüsten, die in euren Gliedern streiten? Ihr begehrt und habt nichts; ihr mordet und neidet und könnt nichts erlangen; ihr streitet und krieget. Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet und empfangt nicht, weil ihr übel bittet, dass ihr es in euren Lüsten verprassen möchtet.“ Diese Verse legen dar, dass das, was wir begehren, uns besitzt; wir besitzen es nicht. Es zeigt auf, dass Habgier uns nie erlaubt, das zu besitzen, was wir wirklich wollen. Wir sind nie in der Lage, etwas wahrhaftig zu besitzen, wenn es aus dem Wunsch nach etwas entsteht, das wir nicht haben sollten.

Die Erkenntnis, dass es in Ordnung ist, um Versorgung und Besitz zu bitten, solange wir unseren Blick auf Gott richten und nicht auf Menschen, bietet einen Ausweg aus der Falle der Habgier. Der Schlüssel liegt darin, unsere Wünsche und Gebete auf das zu richten, was gerecht ist, und auf die göttliche Vorsehung zu vertrauen, anstatt auf menschliche Mittel und Wege.

Die Botschaft ist klar: Wahre Zufriedenheit und echter Wohlstand sind nicht das Ergebnis von Habgier oder dem Streben nach dem, was andere haben. Vielmehr liegt der Schlüssel in der Fähigkeit, dankbar für das zu sein, was man bereits hat, und in dem Vertrauen darauf, dass Gott für unsere Bedürfnisse sorgen wird, ohne dass wir nach dem greifen müssen, was anderen gehört. Um ein Leben in echtem Überfluss zu führen, müssen wir uns von der Habgier befreien und uns auf das konzentrieren, was wirklich zählt: ein Leben in Einklang mit Gottes Willen und seinen Wegen zum Wohlstand.

Zufriedenheit

Wenn es einen Zustand gibt, der in der modernen Welt als wertvoll und erstrebenswert gilt, dann ist es der Zustand des Zufriedenseins. Paulus spricht in seinen Briefen an die Philipper, speziell in Philipper 4:11-12, von einer tiefen Wahrheit, die er selbst erfahren hat: „Nicht, dass ich’s nötig hätte; denn ich habe gelernt, mir genügen zu lassen, wie’s mir auch geht. Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; überall und in allen Dingen bin ich eingeweiht, sowohl satt zu sein als zu hungern, sowohl Überfluss zu haben als Mangel zu leiden.“ Zufriedenheit, wie Paulus sie beschreibt, ist kein passiver Zustand, sondern eine aktive Entscheidung, eine Haltung, die unabhängig von den äußeren Umständen aufrechterhalten wird.

Diese Haltung ist erlernbar und nicht an unseren gegenwärtigen finanziellen Zustand gebunden. Paulus ließ sich weder durch seine Umstände noch durch den Mangel an Unterstützung von anderen seine Haltung oder sein Vertrauen nehmen. Es ist eine Fähigkeit, die wir entwickeln können, und sie operiert in uns, wenn wir lernen, uns nicht von externen Faktoren definieren zu lassen.

Die Definition von Zufriedenheit, die Paulus uns gibt, ist faszinierend: Es ist, als würde man eine Barriere oder einen Schild errichten, um die Habgier abzuwehren. Es ist eine Verteidigung gegen das ständige Verlangen nach mehr, das so viele von uns heimsucht. Mein Vertrauen in Gottes Fürsorge und Versorgung, besonders in Zeiten des Mangels, ist mein Schutz gegen die Habgier. Zufriedenheit bedeutet, die Wahrheit über die Fakten zu erheben, wenn wir versucht sind, der Habgier nachzugeben, um finanziellen Gewinn zu erzielen.

In 1. Timotheus 6:5 spricht Paulus darüber, wie finanzieller Status oder Gewinn niemals der Maßstab für Spiritualität oder Frömmigkeit in unserem Leben sein sollten. Vielmehr ist es die Frömmigkeit zusammen mit Zufriedenheit, die großen Gewinn bringt – sowohl spirituell als auch finanziell. Er warnt vor vielen Versuchungen, der Habgier nachzugeben, besonders wenn sie unter dem Deckmantel finanziellen Gewinns für spirituelle Zwecke benutzt wird.

Beispiele dafür sind zahlreich: Man mag sich sagen „Stell dir vor, wie viel mehr ich der Kirche, den Missionen und dem Werk Gottes geben könnte, wenn ich mich auf diesen Deal einlasse.“ Oder „Gott wird verstehen, dass ich sonntags die Kirche auslassen muss, um diesen zweiten Job anzunehmen, damit meine Familie das reiche Leben erleben kann, von dem der Pastor predigt.“ Oder vielleicht „Es wird Gott nicht stören, wenn ich eine kleine ‚Notlüge‘ erzähle, um diesen neuen Kunden zu gewinnen. Schließlich wird mein Zehnter dadurch größer.“

In Hebräer 13:5 wird uns eine klare Anweisung gegeben: „Euer Wandel sei ohne Geldgier; begnügt euch mit dem, was vorhanden ist. Denn er hat gesagt: Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen.“ Wie erreichen wir diesen Zustand der Zufriedenheit? Indem wir uns mit dem zufrieden geben, was wir haben, und im Wissen, dass er selbst gesagt hat: „Ich werde dich niemals verlassen noch dich im Stich lassen.“ Gott wird uns nicht in einem Zustand des Mangels oder Bedürfnisses zurücklassen. „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“

Das sind die Grundlagen eines Lebens in wahrer Zufriedenheit und der Schlüssel zum Überwinden der Habgier. In der Konsequenz liegt hier der wahre Reichtum, der weit über das Materielle hinausgeht. Es ist ein Reichtum, der im Herzen beginnt und sich in einem Leben manifestiert, das in Einklang mit dem göttlichen Willen steht. Ein Leben, das nicht durch die unersättliche Gier nach dem, was andere haben, verdorben wird, sondern durch eine tiefe Zufriedenheit mit dem, was ist, und einem unerschütterlichen Vertrauen darauf, dass das, was wir brauchen, uns gegeben wird.

Impulsivität

Impulsivität ist ein bekanntes Hindernis auf dem Weg zu biblischem Wohlstand. Diese oft fleischgesteuerte, von Emotionen geleitete Reaktion steht im Gegensatz zu einem vom Geist geleiteten Leben, wie es in Römer 8:5-6 beschrieben wird: „Denn die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, geistlich. Denn fleischliche Gesinnung ist der Tod; aber geistliche Gesinnung
ist Leben und Frieden.“ Dieses Prinzip wird weiter verstärkt durch Römer 8:14, der besagt, dass diejenigen, die von Gottes Geist geführt werden, als reife Söhne und Töchter Gottes anerkannt sind.

Impulsivität in finanziellen Angelegenheiten kann sich als besonders schädlich erweisen, da sie oft zu voreiligen Entscheidungen führt, die nicht wohlüberlegt sind. Im Gegensatz dazu lehrt uns Jesaja 48:17, dass der Herr, unser Gott, es ist, der uns lehrt zu profitieren und uns auf dem Weg führt, den wir gehen sollen. Dies impliziert, dass ein wesentlicher Schlüssel zum Erreichen biblischen Wohlstands darin besteht, von Gottes Geist in finanziellen Entscheidungen geleitet zu werden, statt unseren Emotionen oder unserem fleischlichen Verlangen die Autorität zu überlassen. Es ist die göttliche Führung, die uns zu wahrem Gewinn leitet, nicht die kurzlebige Befriedigung impulsiver Wünsche.

Das Beispiel des Propheten Elia ist hier aufschlussreich. Elia musste auf Anweisung des Herrn zum Bach Kerit gehen und später zur Witwe von Zarpat, um seine Versorgung zu finden. Dies zeigt, dass Gehorsam gegenüber der göttlichen Führung notwendig ist, um in Gottes Versorgung zu leben. Auf der anderen Seite stehen sturköpfige, impulsive und finanziell angeschlagene Christen, die metaphorisch am falschen Bach sitzen und sich mit der falschen Gruppe umgeben, weil sie von ihren Emotionen und ihrem Fleisch geleitet werden.

Das Bild eines Christen, der unter dem Einfluss von Impulsivität steht, ist ein Oxymoron, wenn es um biblischen Wohlstand geht. Der Widerspruch liegt darin, dass biblischer Wohlstand und finanzielle Impulsivität nicht koexistieren können. Es ist essentiell, auf Gott zu warten und nicht jedem Impuls nachzugeben, der unser Fleisch trifft. Wir sehen oft Kinder, die unter dem starken „Ich-will-haben“ leiden, und drängen ihre Eltern dazu, ihnen sofortige Wünsche zu erfüllen. Doch das kann oft nicht das Beste für sie sein oder übersteigt die Möglichkeiten der Eltern, bis sie gelernt haben, ihre Selbstsucht zu kontrollieren.

Gott hat auch Kinder, die nicht gelernt haben, ihr Fleisch zu beherrschen und unter ähnlichen „Ich-will-haben“-Zuständen leiden. Sprüche 14:29 warnt vor der Impulsivität: „…aber ein ungestümer Mann richtet Narrheit an.“ Die Impulsivität ist einer der größten Diebe der Versorgung des Vaters von seinen Kindern heute. Sie lauert auf Christen, die es nicht erwarten können, neue Möbel, Elektronik, Autos, Häuser und so weiter zu bekommen.

Es ist daher von entscheidender Bedeutung, zu lernen, das Vertrauen in Gottes Fürsorge zu setzen und nicht der Versuchung zu erliegen, sofortige Befriedigung durch unüberlegte Käufe zu suchen.

Den gesamten Beitrag und weitere spannende Artikel findest du in der aktuellen Business & Leadership Magazin Ausgabe 1/2024 -> LINK